Anfang Dezember 2009 machten sich die Mitglieder der Fürstenberger Ortsunion zu einer adventlichen Landpartie auf. Erstes Ziel war das Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen.
Der 750 Einwohner zählende Ort versorgt sich fast ausschließlich mit selbst erzeugter Bio-Energie. Eine Biogasanlage, ein Holzheizwerk und eine Photovoltaikanlage bilden hierzu die Grundlage der Energieerzeugung, organisiert über eine eigene Energiegenossenschaft, die auch die Rohstofflieferanten organisiert.
An der Genossenschaft ist in erster Linie die eigene Bevölkerung beteiligt, max. 25 % der Anteile dürfen an Auswärtige verkauft werden. Auch bei den Rohstoffen setzt man dort auf die Möglichkeiten, die die dort lebenden Landwirte und Waldbesitzer zur Verfügung stellen können.
Nach einer rd. einstündigen, sympathischen und vor allem verständlichen Vorstellung der Genossenschaft und der entsprechenden Hintergründe, wie es zu diesem Projekt gekommen ist, wurde unseren interessierten Mitgliedern die Anlagentechnik vor Ort gezeigt. „Eine runde Sache, die funktioniert und Sinn macht“ war die anschließende Meinung im Bus.
Übrigens hat das Dorf inzwischen eine eigene Marketinggesellschaft gegründet und die Dorfbewohner zu Rhetorikschulungen geschickt – bei rd. 6.000 Besuchern im Jahr durchaus verständlich…
Weiter ging es dann zum Keilerland Nörten-Hardenberg nördlich von Göttingen.
Dort angekommen staunten wir nicht schlecht im Schlosspark eine der größten Eislaufanlagen Niedersachsen zu sehen, die, eingebettet von Glühweinständen u.ä., schon nachmittags sehr gut besucht war. Die dort herrschende Atmosphäre war der richtige Einstieg zur folgenden Brennereibesichtigung.
Die gräfl. Kornbrennerei Nörten-Hardenberg ist die zweitgrößte Brennerei in Deutschland, wobei die meisten Produkte bei der kurz nach der Wende erworbenen Wilthener Brennerei erzeugt wird. Beeindruckend waren sicherlich zum einen die Abfüllstation für das Danziger Goldwasser, wo wir vom Blattgold in einem Glasbehälter „etwas geblendet“ wurden, aber zum anderen auch von einem Film aus dem Privatbesitz der Grafen von Hardenberg, der die Kornernte in den 20´er Jahren zeigte.
Danach hieß es, was wir sehen müssen wir auch schmecken. Dabei haben viele von uns zum ersten Mal „Fasskorn“ trinken dürfen, der Zapfhahn wurde dabei sicherlich etwas öfter als bei den üblichen Führungen geöffnet, aber es gab auch andere Spirituosen, Mineralwasser und frisches Landbrot zur Verköstigung.
Die ohnehin gute Laune der Teilnehmer verbesserte sich dabei in sehr kurzer Zeit und nun hieß es „weihnachtlicher Imbiss“ in der für uns reservierten Keilerlounge der Keilerschänke. Clubsessel, Kerzenlicht und wohlige Wärme stimmten uns dann endgültig auf die vor uns liegende Weihnachtszeit ein und alle freuten sich auf:
Kürbiscremesuppe, Keilerschinken, Keilercurrywurst und Keilerfrikadelle, Entenbrust, Zander und Backapfeleis.
So ungewöhnlich wie der Genuß und der Geschmack der dargereichten Köstlichkeiten war auch die Größe … .
Ein „flying buffet“ war dann ebenfalls für viele von uns eine neue Erfahrung, aber es gab ja auch Getränke. Aber insgesamt ein wunderschöner Ausklang, der wir dort ein paar Stunden genießen durften, bevor es dann wieder heim nach Fürstenberg ging.
Nachdem bei der Rückkehr noch der ein oder andere seinen letzten Hunger stillen konnte, waren wir uns einig, solch eine Fahrt in Zukunft öfter zu veranstalten, Hauptsache im Bus sind Vorräte … .